Creative Industries

Die bayerischen Creative Industries (dt. Kultur- und Kreativwirtschaft) sind nicht nur wichtiger Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor, sondern haben auch eine große gesellschaftliche Bedeutung.

Definition Creative Industries
Der Begriff „Creative Industries“ wurde in den 1990er Jahren geprägt und hat seinen Ursprung im Vereinigten Königreich. Mit ihm wird die wirtschaftliche Bedeutung kreativer Unternehmen in den Fokus gerückt. Anfang der 2000er Jahre hat man sich in Deutschland auf eine länderübergrei­fend einheitliche Definition und Abgrenzung des Begriffs Kultur- und Kreativwirtschaft verständigt.
Für die wirtschafts- und kulturpolitische Diskussion wurde die heterogene und dynamische Branche in 11 Teilmärkte unterteilt:

  • Architektur
  • Buchbranche
  • Darstellende Kunst
  • Design
  • Filmwirtschaft
  • Kunstmarkt
  • Musikmarkt
  • Presse
  • Rundfunk & Fernsehen
  • Software & Games
  • Werbebranche

Creative industries are those industries, which have their origin in individual creativity, skill and talent, which have a potential for job and wealth creation through the generation and exploitation of intellectual property.

DCMS. Creative Industries Mapping Document, 2001 (1998), United Kingdom

Bedeutender Wirtschaftsfaktor
Die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine starke und zukunftsrelevante Wirtschafts- und Wachstumsbranche, die zu einem beträchtlichen Umsatz beiträgt und viele Arbeitsplätze schafft. Der Gesamtumsatz, den die knapp 43.000 Unternehmen und Selbstständigen der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschafteten, lag 2019 bei rund 40,6 Milliarden Euro.

Direkt und indirekt trägt der Wirtschaftszweig also zu 5,5 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Bayern bei und steht damit hinter der Automobil- und der Gesundheitsbranche an dritter Stelle. Eine Besonderheit der Gesamtbranche ist die hohe Anzahl an Solo-Selbstständigen und Kleinst- und Kleinunternehmen. Diese Kleinteiligkeit sowie die große Vielfalt macht sie flexibel und entwicklungsfähig.

Kreativität als Verbindung
Die gemeinsame Klammer ist eine spezifische Form von Kreativität, die sich in Form von schöpferischen und neuen Impulsen, Denkansätzen und effektiven Methoden für Problemlösungen zeigt. Genau davon profitieren alle Wirtschaftzweige, die auf Innovation setzen. 

Beschäftigte innerhalb der Creative Industries in Bayern

¹ Bundesagentur für Arbeit, Landesamt für Statistik Bayern

Gesellschaftliche Bedeutung
Creative Industries bereichern nicht nur die Wertschöpfungsketten. Ihre Produkte und Dienstleistungen können gesellschaftsnaher, kultureller Natur sein, somit Ideen und Wertvorstellungen verkörpern und identitätsstiftend wirken. Mit unkonventionellen, frischen, technologieoffenen Lösungen begegnen sie mutig gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen wie etwa dem Klima- oder dem demografischen Wandel.